Deutscher Landschaftspflegepreis geht nach Sachsen!
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) zeichnete zwei Projekte und drei Personen für ihre herausragenden Leistungen zum Erhalt und zur Entwicklung der Kulturlandschaft mit dem Deutschen Landschaftspflegepreis aus. Brandenburgs Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Axel Vogel, hat die Preise am 26. September 2023 in Potsdam überreicht.
Wir freuen uns sehr, dass dieses Jahr der LPV Mittleres Erzgebirge mit dem ersten Preis in der Kategorie "Innovative Projekte" für sein Projekt Neue Refugien für die "Himmelsziege" ausgezeichnet wurde und gratulieren herzlich den Preisträgerinnen Claudia Buchau, Heike Vogel und dem gesamten LPV-Team, das dieses Projekt mit mühseliger Handarbeit möglich gemacht hat.
(v.l.n.r.) DVL-Vorsitzende Maria Noichl MdEP, Preisträgerin Claudia Buchau, Laudatorin Christina Kretzschmar, Preisträgerin Heike Vogel, Umweltminister Axel Vogel (Foto: Peter Roggenthin)
Über das Projekt
Für naturschutzgerechte Bewirtschaftung der eindrucksvollen, historisch geprägten Kulturlandschaft des Erzgebirges setzt sich der Landschaftspflegeverband Mittleres Erzgebirge beispielgebend ein.
An die örtlichen Gegebenheiten angepasst, sicherte der LPV nach und nach vernetzte Areale und Ausbreitungswege für wildlebende Tiere und Pflanzen. Als Trittsteinbiotope wurden beispielsweise über 70 naturnahe temporäre und dauerhafte Kleingewässer ausgehoben, die in Sachsen zu den stark gefährdeten Biotopen des Offenlandes zählen. Seltenen Tierarten wie der „Himmelsziege“, besser bekannt als Bekassine, dienen sie als Rückzugsräume in der Agrarlandschaft. Unzählige weitere Arten, darunter über 20 Fledermausarten, wie die besonders geschützte Nordfledermaus, und über 30 Libellenarten wurden nachgewiesen.
Über 35.000 m² brachliegende Nasswiesen wurden entbuscht, wobei der LPV Landwirt*innen bei der Anschaffung geeigneter Mähtechnik unterstützte. Das anfallende Schnittholz wird in Kooperation mit der Gemeinde Königswalde zu Hackschnitzeln für die Beheizung öffentlicher Gebäude genutzt. Durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben stoßen die Maßnahmen auf breite Akzeptanz vor Ort.