Der Managementplan für das FFH-Gebiet „Dommitzscher Grenzbachgebiet“ stellt fest, dass sich im Kleinteich innerhalb des Dommitzscher Stadtwaldes „Labaun“ ein Habitat des Kammmolchs befindet. Zwar nur mit wenigen Individuen und ziemlich isoliert, aber mit der Maßgabe, Möglichkeiten zur Optimierung des Habitats zu finden. Deshalb hat sich der DVL- Landesverband Sachsen mit seinem Regionalbüro Torgau-Oschatz der Sache angenommen und zusammen mit Christian Kurth, dem zuständigen Stadtförster und der Unteren Naturschutzbehörde in der Umgebung des Kleinteiches nach solchen gesucht.
In erster Linie ging es um die Verbesserung des Zustandes im Kleinteich, der ziemlich verschlammt und sehr verschattet war. Darüber hinaus wurden Standorte in der Umgebung gesucht, die geeignet sind, um weitere kleine Tümpel anzulegen, damit der Kammmolch sich ausbreiten kann.
Das erstere wurde möglich, der Landschaftspflegeverband Torgau-Oschatz e.V. hat im Rahmen der Richtlinie Natürliches Erbe 2014 Fördermittel zur Umsetzung der Sanierung des Kleingewässers beantragt und zu 100% bewilligt bekommen. Die Firma GalaBau Fred Reiche hat das Projekt ambitioniert ausgeführt, schließlich war die Zufahrt zum Objekt nicht die einfachste. Im Januar wurden die Arbeiten abgeschlossen. Der Kleinteich ist optimiert und kann hoffentlich als Laichgewässer für den Kammmolch, aber auch für andere Amphibien zur Verfügung stehen.
Der zweite Plan, im direkten Umfeld weitere Standorte zu etablieren und auszubaggern, konnte nicht umgesetzt werden. Am Areal herrschen Niedermoore vor, die zu den landesweit seltenen Böden zählen und somit von hoher landesgeschichtlicher Bedeutung sind. Solch gravierende Eingriffe in den Boden sind daher dort nicht möglich.
Nun hat in 2021 das zweijährige Monitoring begonnen. Bereits im Frühjahr 2021 wurden schon mit bloßem Auge diverse Kleinamphibien gesichtet, ohne sie näher bestimmen zu können. Daraufhin wurden Mitte Mai fünf spezielle Reusen über Nacht in den Kleinteich gebracht, die am nächsten Tag vier Teichmolche und zwei Kammmolche beherbergten, davon war ein Kammmolchweibchen trächtig. Vorsichtig wurden die Molche wieder in den Kleinteich entlassen. Anfang August wurden nun nochmals zehn Reusen im südlichen Randbereich des Teiches etabliert. Die Bedingungen dort sind optimal, ein gut besonnter Flachwasserbereich mit relativ dichter Unterwasservegetation. Im Ergebnis konnten am nächsten Tag zwei Teichmolch- und achtzehn Kammmolch-Larven festgestellt werden. Darüber hinaus wurde noch ein ca. 20 cm langes Kammmolchweibchen gefangen. Die gute Entwicklung der Larven und ausgewachsenen Tiere zeugen davon, dass die Bedingungen im Kleinteich sehr gut sind.
Dennoch, auch außerhalb dieses bedeutsamen Gebietes, aber im Umfeld, gibt es noch Möglichkeiten, dem streng geschützten Kammmolch, unserer größten heimischen Molchart, Lebensräume anzubieten. Dafür wird aber eine detaillierte, fachlich untersetzte Untersuchung und Maßnahmenbeschreibung notwendig sein, die der LPV eher einem Fachbüro überlassen will.
Die Finanzierung erfolgt über die Richtlinie Natürliches Erbe / 2014.
Bei Fragen zu diesem Projekt können Sie sich an den oben rechts genannten Ansprechpartner wenden.
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